Lead-to-Accompaniment-Ratio in populärer Musik: Bestimmung, Berechnungsgenauigkeit und Anwendung (vor Ort)
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Abstract:
Die Lead-Vocals eines Songs vermitteln Melodie und Liedtext, weshalb sie eine zentrale Rolle in der populären Musik spielen. Da das Pegelverhältnis zwischen Melodie und Begleitung einen signifikanten Einfluss auf die Wahrnehmung der Musik hat, kann die Lead-to-Accompaniment-Ratio (LAR) als ein Pegelverhältnis zwischen Lead-Vocals und ihrer Begleitung als Sprach- und Textverständlichkeit in der populären Musik betrachtet werden. Für die Bestimmung dieser Größe ist eine Audioquellentrennung nötig. In diesem Beitrag wird gezeigt, dass die Audioquellentrennung der Software iZotope RX8 dazu geeignet ist, die LAR eines Songs mit guter Präzision zu berechnen. Dabei nehmen verschiedene Faktoren, wie bspw. Backingvocals einen Einfluss auf die Berechnung, können jedoch mit geeigneten Methoden korrigiert werden. Weiter wird gezeigt, dass die LAR keine Konstante der populären Musik ist. Stattdessen wird deutlich, dass sie sich in den Jahren 1946-2020 deutlich gewandelt hat. Für Songs bis 1960 (0 bis 7 dB) zeigt sich, dass die LAR deutlich höher ist als für die folgenden Jahrzehnte (-7 bis 0 dB). Dieser Wandel wird anhand von technischen und musikalischen Einflüssen interpretiert. Insgesamt zeigt sich, dass diverse Faktoren der populären Musik die LAR beeinflussen.