Untersuchung zur Sprachverständlichkeit bei Grundschülern unter Variation der tieffrequenten Nachhallzeit (vor Ort)
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Abstract:
Raumakustische Bedingungen haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Sprachverständlichkeit. Dabei ist der Einfluss auf die Sprachverständlichkeit im Kindesalter bekanntermaßen stärker als im Erwachsenenalter. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, werden im staatlichen Regelwerk ASR A3.7 entsprechende Anforderungen an die Raumakustik in Bildungsstätten formuliert. Die Nachhallzeit wird dort als zentrale Größe zur Beschreibung der Raumakustik herangezogen. Eine Abhängigkeit der Sprachverständlichkeit von der Nachhallzeit ist als evident anzusehen. Im Gegensatz dazu sind derzeitig jedoch wenige Studien zur Untersuchung eines Einflusses des Frequenzverlaufs der Nachhallzeit auf die Sprachverständlichkeit bekannt. Die hier vorgestellte Studie variiert das Bassverhältnis (BR) in einem simulierten Klassenraum und untersucht den Einfluss des BR auf die Sprachverständlichkeit unter Grundschulkindern. Dazu wurden Hörversuche mit Schulkindern bis zur fünften Klasse durchgeführt. Die Sprachverständlichkeit wurde mittels des evaluierten und kindergerechten Oldenburger Kinder-Reimtests (OLKI) erfasst. Den Versuchspersonen wurden die Sprachsignale mit Störgeräuschen unter Verwendung der binauralen Raumimpulsantworten mit angepassten interauralen Laufzeitunterschieden (ITD) dargeboten. Als mögliche Moderatoren wurden sowohl Alter als auch Multilingualität der Kinder erfasst. Die Ergebnisse des Hörversuchs werden in diesem Beitrag vorgestellt und diskutiert.