Die postoperative Überwachung der Blase ist eine aufwendige Aufgabe für das Pflegepersonal, da Ultraschallbilder manuell aufgenommen und interpretiert werden müssen. Eine aus medizinischer Perspektive sinnvolle kontinuierliche Überwachung ist somit im klinischen Alltag nicht möglich. Im Projekt VISIMON wurde daher ein Ultraschallsystem für das Blasenmonitoring entwickelt, welches aus einer kompakten 32-kanaligen Elektronik sowie einem selbsthaftend an der Haut anzubringenden Phased-Array-Ultraschallwandler mit 32 Elementen besteht. Ultraschalldaten können somit kontinuierlich aufgenommen und mit Methoden der KI automatisiert ausgewertet werden, wodurch das Pflegepersonal entlastet wird. Die Datenverarbeitung wird dabei in ein Endanwendergerät (bspw. Tablet) ausgelagert, wodurch einerseits Ressourcen gespart werden können und gleichzeitig von der stetig wachsenden Leistungsfähigkeit neuer Tablet-Generationen profitiert wird. Dies wird möglich durch die Nutzung von Methoden aus dem Bereich „Ultrafast Ultrasound Imaging“, bei dem die Fokussierung rein synthetisch in Software auf den digitalisierten Kanaldaten („pre-beamformed channel data“) stattfindet und ebene oder defokussierte Wellen gesendet werden. Das System wurde hinsichtlich der Einhaltung von Medizinproduktenormen (bspw. elektrische Sicherheit und elektromagnetische Verträglichkeit) geprüft und in ersten Phantom- und Probandenstudien charakterisiert. Durch die offene Systemarchitektur und den vollen Zugriff auf die komplette Signalverarbeitungskette, stellt das System auch jenseits urologischer Fragestellung eine ideale Ultraschallplattform für Forschung und Lehre dar.