Einfluss von Tonhöhenmerkmalen bei räumlicher Sprechertrennung (vor Ort)
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Abstract:
Bei Anwesenheit mehrerer Sprachsignale trennt das menschliche auditorische System die vorhandenen Sprachströme (auditory streams), um bei einem dieser Ströme eine bessere Sprachverständlichkeit zu erreichen. Dies geschieht durch Zuordnung der einzelnen Ströme zu unterschiedlichen Sprechern, die anhand verschiedener Merkmale identifiziert werden. In einer vorangegangenen Studie wurde herausgefunden, dass ein kleinerer Signal-Rausch-Abstand bei gleicher Sprachverständlichkeit erzielt wird, je stärker sich die Tonhöhen von Zielsprecher:in und Störschall unterscheiden. Dies gilt nicht nur für den Fall, wenn der Störschall aus Sprachfragmenten der Zielsprecher:in bestand, sondern auch für unterschiedliche Sprecher:innen. Eine räumliche Trennung von sprechender Person und Störsprache führt ebenfalls zu einer verbesserten Sprachverständlichkeit. In dieser Studie soll daher herausgefunden werden, inwieweit der Einfluss der Tonhöhe auf die Sprechertrennung bestehen bleibt, wenn binaurale Informationen hinzukommen. Hierfür wurde das Sprachsignal in einem Winkel von 0°, -10° und -60° dargeboten, wobei das Störsignal zur anderen Seite verschoben dargeboten wurde. In einem adaptiven Verfahren wurde die 50% -Sprachverständlichkeitsschwelle für den Oldenburger Satztest in Abhängigkeit von der räumlichen Trennung und dem Verhältnis der Tonhöhen ermittelt.Es zeigt sich ein binauraler Gewinn mit steigender räumlicher Trennung von Ziel- und Störsprache. Der Zugewinn durch die Trennung der Tonhöhen verkleinert sich für die räumlich getrennten Situationen.