Keine Wärmewende ohne leise Wärmepumpe? Integrale akustische Optimierung im Projekt LowNoise (vor Ort)
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Abstract:
Die Wärmeversorgung von Gebäuden durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe ist einer der größten Verursacher von Treibhausgasemissionen in Deutschland. Die Wärmepumpe nimmt in der zukünftigen Wärmeversorgung eine Schlüsselrolle ein, da im Gegensatz zu Gas- oder Ölheizungen regenerativ erzeugter Strom eingesetzt werden kann. Neben ökonomischen Aspekten sind die energetische Effizienz und die Akustik zwei signifikante Kriterien um die Marktdurchdringung der Wärmepumpe zu erhöhen. Besonders in den Ballungsräumen ist es immer schwieriger, die bestehenden Vorschriften und Verordnungen zum Schallschutz einzuhalten. Neben Einzelkomponenten (Verdichter und Ventilator) wird die emittierte Schallleistung durch die Einbausituation der Komponenten, den Aufstellungsort der WP sowie durch deren Betrieb bestimmt. Für die Entwicklung von Schallminderungsmaßnahmen ist damit eine integrale Betrachtung des Wärmepumpensystems notwendig, um die Wirkzusammenhänge zu erfassen und gezielte Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten. In diesem Beitrag wird ein ganzheitliches Konzept vorgestellt, welches die Ebenen der Komponente, der Geräteeinheit, des Gesamtsystems und der Anwendung berücksichtigt. Dazu werden emissionsverursachende Quellen mit ihren akustischen Eigenschaften identifiziert und gezielt in Bezug auf die Auswirkung auf das menschliche Gehör gehemmt. Neben der rein akustischen Bewertung werden in Probandenstudien psychoakustische Analysen durchgeführt. Im Rahmen des interdisziplinären Projektes LowNoise (Förderkennzeichen: 03EN4020A) werden darauf basierend Maßnahmen identifiziert und an einem akustisch-optimierter Prototypen umgesetzt.