Vibrationen, die von handgehaltenen Geräten auf das Hand-Arm-System des Nutzers übertragen werden, können zu gesundheitlichen Schäden führen. Zum Schutz vor diesen wurden Standards mit Grenzwerten für Schwingungen und die jeweilige Nutzungsdauer implementiert. Eine grundlegende hierbei ist die DIN EN ISO 5349-1. In dieser ist neben Grenzwerten und Messmethoden auch ein Modell beschrieben, mit welchem berechnet wird nach welcher Belastungsdauer in Jahren mit einer Vibration, die einen gewissen Beschleunigungswert aufweist, 10% der betrachteten Nutzergruppe von vaskulären Schäden betroffen sind. Für diese Berechnung wird der 8h energieäquivalente Beschleunigungswert genutzt, um die Vibration zu beschreiben, denen Arbeiter im Rahmen eines 8 stündigen Arbeitstages häufig von verschiedenen Geräten ausgesetzt sind. In verschiedenen Studien wird die Gültigkeit dieses Modells in Frage gestellt und 2017 wurde von Nilsson u.a. eine Meta-Analyse zu den gesundheitlichen Schäden durch Hand-Arm-Vibrationen veröffentlicht. Sowohl die Ergebnisse dieser Meta-Analyse, als auch die in anderen Studien beleuchteten Aspekte zeigen unbeantwortete Fragen und Unsicherheiten bezüglich des bestehenden Modells auf. Diese lassen sich unter anderem in die Themenbereiche Gültigkeit für verschiedene Vibrationsarten und sinnvolle Überarbeitung des Modells gliedern. Diese werden in diesem Beitrag betrachtet.