Zur Effizienzsteigerung wird in Fahrzeugen eine zunehmende Anzahl an Bauteilen durch Leichtbauteile substituiert. Beispielsweise werden Innenraumkomponenten im Spritzgießprozess aus Thermoplasten hergestellt, die bei Bedarf mit Füllstoffen bzw. Fasern verstärkt werden. Die Verstärkung führt jedoch zu einer Steigerung der Schwingungsempfindlichkeit der Bauteile und einer Verschiebung der Resonanzfrequenzen in höhere Bereiche. Da höhere Frequenzen mit einer Abnahme der Hörschwelle einhergehen, können Störgeräusche eher wahrgenommen werden. Hinzu kommt, dass durch eine effiziente Kapselung sowie die Nutzung geräuscharmer Antriebe Störgeräusche nicht mehr maskiert werden. Um bei den Kunden einen verminderten Qualitätseindruck aufgrund der Störgeräusche zu vermeiden, sollte das akustische Verhalten bereits in frühen Entwicklungsprozessen in Untersuchungen einbezogen und optimiert werden. In einem Forschungsprojekt werden mit Hilfe der Strukturintensität der geräuschverursachende Körperschall sowie seine Ausbreitungspfade bei spritzgegossenen, faserverstärkten Kunststoffstrukturen analysiert. Hierzu wurden Methoden weiterentwickelt, um die Pfade bei anisotropen Materialien sowohl messtechnisch als auch simulativ untersuchen zu können. Im Rahmen des Vortrags werden Möglichkeiten zur Beeinflussung der Körperschallpfade und Ihre Auswirkungen auf die abgestrahlten Störgeräusche aufgezeigt. Hierzu werden unterschiedliche Fasermaterialien, Ausrichtungen sowie Ihre Wechselwirkungen mit geometrischen Modifikationen betrachtet.