Mikrofonkarussell - Primärkalibrierung für luftgeführten Infraschall (vor Ort)
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Abstract:
Schallpegelmessungen im Infraschallfrequenzbereich gewinnen immer mehr an Bedeutung im praktischen Einsatz, zum Beispiel bei der Überwachung von starken Eruptionen, wie sie von Vulkanausbrüchen ausgelöst werden, oder bei der Messung von tieffrequenten Umgebungsgeräuschen. Dabei wird der Frequenzbereich unter 10 Hz von den vorhandenen Messverfahren und den anzuwendenden Normen bisher nur unzureichend abgedeckt. Gleichzeitig existiert nur eine ungenügende und unvollständige Rückführung auf nationale Normale. Aus diesem Grund widmet sich das Projekt Infra-AUV „Metrology for low-frequency sound and vibration“ des European Metrology Program for Innovation and Research (EMPIR) der Entwicklung einer vollständigen Rückführungskette vom Primärstandard bis hin zum geprüften Schallpegelmesser für die Anwendung im Feld.In der vorliegenden Arbeit wird ein Primärverfahren zur Kalibrierung von Messmikrofonen vorgestellt, das den vertikalen Gradienten des statischen Luftdrucks mit der Höhe zur Realisierung eines Referenzdrucksignals nutzt. Dabei wird der Prüfling durch Veränderung seiner Höhe einem wechselnden Luftdruck ausgesetzt, dessen Betrag analytisch bestimmbar ist. Auf Basis dieses Prinzips wurde an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) ein Messplatz entwickelt, der die Kalibrierung von Messmikrofonen im Frequenzbereich unterhalb von 10 Hz erlaubt. Der Vortrag gibt einen Überblick über den Messplatz und die ersten Ergebnisse, auch im Vergleich mit den etablierten Kalibrierverfahren im Infraschallfrequenzbereich.